Frische Luft: Rauf aufs Rad
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Bei einer Radtour kannst du die Umgebung mit der ganzen Familie erkunden.
© Quelle: Center Parcs
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ist Ihr Fahrrad schon bereit für den Frühling? Oder sind Sie eher selten auf zwei Rädern unterwegs? Die Zeit der ausgedehnten Radtouren beginnt: Noch ist es nicht zu warm. Aber auch mit Glatteis, Schnee und Graupel ist (so gut wie) nicht mehr zu rechnen. Ein paar Runden im Neuseenland, ein Stück Richtung Dresden und dann an der Elbe entlang oder in die Dübener Heide - Möglichkeiten gibt es rund um Leipzig genug.
Falls Sie also nicht ohnehin das ganze Jahr über mit dem Fahrrad unterwegs sind, sollten Sie es spätestens jetzt wetterfest machen. Unterstützung bieten Selbsthilfe-Werkstätten. „Es kommen bei uns auch Leute vorbei, die nichts von Fahrradreparatur wissen“, erzählt Morris Anton. Doch jedem werde geholfen, versichert der Inhaber der Fahrradselbsthilfe-Werkstatt „Radschlag“. Das Geschäft im Leipziger Osten bietet Kunden und Kundinnen an, ihre Räder selbst wieder in Schuss zu bringen.
Einen Überblick über die Werkstätten finden Sie hier. Außerdem hat diese Frische-Luft-Ausgabe noch mehr Tipps rund ums Thema Radtour für Sie in der Satteltasche.
Genießen Sie Ihr Wochenende!
Ihre Josephine Heinze
Rauf aufs Rad
Nichts verdirbt eine Fahrradtour an den Seen und Wäldern um Leipzig mehr, als wenn der Reifen platzt oder das Fahrrad gleich kaputtgeht. Doch dann ist die beste Lösung nicht unbedingt bis zur nächsten S-Bahn-Haltestelle zu laufen oder ein Taxi zu rufen. Die LVZ hat fünf Pannenhilfe-Tipps für Sie zusammengestellt.
1 – Die Pannenhilfe des ADFC anrufen
Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) können auf die Pannenhilfe des Vereins zurückgreifen. Wenn Not besteht, können Betroffene die Hotline-Nummer anrufen. Der ADFC organisiert dann den weiteren Ablauf und sucht einen Pannenhelfer vor Ort heraus. Die entsprechende Werkstatt setzt sich im Anschluss mit dem ADFC-Mitglied in Verbindung und organisiert entweder eine Abholung oder eine Reparatur vor Ort.
Ist die eigene Wohnung näher oder kein Reparaturdienst verfügbar, kann auch ein Transport in die eigenen vier Wände organisiert werden. Wer zum Zeitpunkt der Panne kein ADFC-Mitglied ist, kann laut ADFC keine Hilfe erhalten, da die Beantragung der Mitgliedschaft länger als 24 Stunden dauern kann. Die Einzelmitgliedschaft kostet 66 Euro im Jahr.
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Bei einer Radtour kannst du die Umgebung mit der ganzen Familie erkunden.
© Quelle: Center Parcs
2 – Die Fahrrad-Pannenhilfe des ADAC nutzen
Deutlich spontaner geht es da beim Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) zur Sache. Denn laut dem ADAC Sachsen können auch Leute auf den Dienst zugreifen, die noch keine Mitglieder sind. Allerdings müssten Betroffene vor Ort ADAC-Mitglieder werden (die Basis-Mitgliedschaft kostet jährlich 54 Euro), und bereits vorhandene Mitglieder hätten bei der Betreuung Vorrang.
Außerdem gibt es einen weiteren Haken: Der ADAC kann nur dort helfen, wo die Pannenhelfer auch mit ihren Autos hingelangen. Wer also fernab von Straßen zum Stehen kommt, muss sein Rad bis zum Asphalt schieben. Sollte dann der Pannenhelfer vor Ort sein, befindet sich laut ADAC in den Fahrzeugen alles für einfache Radreparaturen. Sollte der Schaden größer sein, schickt der ADAC ohne Aufpreis ein Abschleppfahrzeug los.
Lesen Sie auch: Touren im Leipziger Umland: Wie zwei Freunde die Community Gravel.Leipzig für 300 Radfahrer gründeten
3 – Radschläuche aus dem Automaten nutzen
Sollte bloß die Luft aus dem Reifen sein und der Schlauch muss gewechselt werden, könnten Schlauchautomaten Abhilfe schaffen. In und um Leipzig gibt es mehrere der Selbstverkaufsautomaten, an denen passende Schläuche erworben werden können. Es empfiehlt sich, Münzgeld dabei zu haben.
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Selbst Hand anlegen geht natürlich immer, wenn das Fahrrad streikt – doch es gibt auch anderen Möglichkeiten, das Rad wieder fit zu bekommen. (Archivbild)
© Quelle: André Kempner
4 – Den Reparaturdienst von „Grupetto“ anrufen
Mit etwas Glück kann die Fahrradgeschäftskette „Grupetto“ aus Leipzig und Markkleeberg helfen. Marek Matthes von Grupetto erzählt, dass sich das Unternehmen während der Corona-Pandemie eine mobile Werkstatt zugelegt hatte. Mit dem Transporter, in dem sich eine Werkstatt sowie eine kleine Hebebühne befinden, wollten sie Kundinnen und Kunden zu Hause betreuen. Mittlerweile wird die Werkstatt aber besonders bei Firmenevents gebucht. Allerdings kann bei Grupetto unter der 0341 9104750 angerufen und ein Termin vereinbart werden. Jedoch muss der Transporter dafür frei sein und sollte sich in der Nähe befinden. Ein Versuch könnte es wert sein.
5 – Andere Radfahrer um Hilfe bitten
Zu guter Letzt können auch andere Radler aushelfen. Das findet auch Marcel Tennert von der Radgruppe Gravel.Leipzig: „Ich glaube, es ist gesunder Menschenverstand, sich unter Fahrradfahrern zu helfen.“ Denn wer allein unterwegs ist, braucht, um abgesichert zu sein, Werkzeug, Ersatzschläuche und eine Pumpe, das können andere Leute im Einzelnen dabei haben. So half ein anderer Radfahrer schon Tennert aus, hatte ihm bei einer Panne einen Schlauch und einen Reifenheber gegeben. „Zum Glück gibt es heutzutage Bezahldienste wie PayPal, da geht das Austauschen unkompliziert“, so der Hobbyradler.
Korfmachers Klassik-Tipps
Zwischen Gewandhaus und Oper, Thomaskirche und Hochschule, Rundfunkklangkörpern und freien Ensembles bietet Leipzig erstklassige und enorm viele Klassik-Veranstaltungen. LVZ-Kulturchef Peter Korfmacher sortiert für Sie vor. Hier finden Sie seine fünf Favoriten für den April.
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Thomaer, Gewandhaus, Musikalische Komödie: die Klassik-Tipps für den April 2023 in Leipzig.
© Quelle: Kempner/Modla/Börding/dpa
Zeit für Kuchen: das Komiro
Insider-Tipps sind eine gute Sache. Noch besser ist es, sich vor Ort selbst ein Bild zu machen. Am Anfang der Recherche steht dann meist der Blick in Social-Media-Kanäle. Das neue Café „Komiro“ scheint ein Volltreffer zu sein: Auf Instagram stehen Fotos von Torten, wie sie fantasievoller kaum aussehen könnten. Den Kunstwerken geben echte Blüten und Früchte ein köstliches Aussehen. Die süßen Teilchen dabei machen nicht weniger Appetit.
Hinter all den schönen Ideen steckt eine Konditormeisterin: Romy Eilenberger. Beim Samstagsmarkt in der Plagwitzer Markthalle hat sie ihre ersten Stammkunden gewonnen. Nun macht sie ernst mit einem festen Standort.
Unkomplizierter Service
Die Räume im Erdgeschoss des Hauses in der Erich-Zeigner-Allee 62 j sind lichtdurchflutet. Große Fenster lassen nicht nur viel Licht rein, sondern auch allerhand Einblicke zu. Schließlich ist die Auslage genau dahinter platziert, die Backstube gleich nebenan. Statt bunter Torten gibt es vorerst ein Angebot an Kuchen, die Namen wie Kanel oder Kardomom Bullar, Blaubeer Galette, Fondant au Chocolat und Chouquette tragen. Der Schoko Cruffin ist vegan, wie ein grüner Punkt auf dem Schild davor sagt. Backwerk mit Nüssen trägt einen roten Punkt, laktosefreies einen blauen.
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Mewes Gastrotest - Konditorei Komiro in der Erich-Zeigner-Allee 62 in Leipzig.
© Quelle: Andre Kempner
Die junge Bedienung verrät, dass außer den Teilen mit Sahne und Gelatine alle zumindest vegetarisch sind. Was immer man fragt – sie weiß die Antwort. Ihre Gegenfrage bei der Bestellung eines Cappuccino: Soll er mit Hafermilch sein? Die gibt es hier ohne Preisaufschlag, der in Restaurants und Cafés oft üblich ist. Ein kurzer Austausch und schon surrt die Siebträgermaschine los.
Auf irdenem Geschirr gefallen dann ein Stück locker-leichter Cheesecake ohne Boden mit einem zarten Hauch Vanille und ebenso der zu einem Knäul gedrehte, fluffige Kanel Bullar dank Zimtnote und feiner Creme im Kern. Apfel-Galette, handtellergroß, ist mit säuerlichem Apfelkompott und getrockneten Apfelschnitzen belegt. Die Kombination bildet einen schönen Kontrast, zum Beispiel zu Chouquettes. Die kleinen Kugeln, vergleichbar mit Mini-Windbeuteln aus Brandmasse, haben groben Hagelzucker obendrauf statt Sahne drin.
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Mewes Gastrotest - Konditorei Komiro in der Erich-Zeigner-Allee 62 in Leipzig. v.l. Romy Eilenberger und Emma David
© Quelle: Andre Kempner
Transparentes Handwerk
In einer ruhigen Stunde nach dem Besuch nimmt sich Romy Eilenberger etwas Zeit: Die gebürtige Leipzigerin hatte 2008 eine Lehre zur Konditorin in Berlin begonnen, ihren Meisterbrief drangehängt und ist dann losgezogen: nach Stockholm. Kein Wunder also, dass ihre Kreationen nicht nur an klassische Pâtisserie erinnern, sondern auch schwedisch inspiriert sind. Nach ihrer Rückkehr in die Heimatstadt lernte sie verschiedene Backstuben Leipziger Cafés kennen. Und so formte sich ihr Wunsch nach Eigenständigkeit. Nicht zuletzt störte sie, dass ihre Arbeitsplätze meist versteckt oder gar im Keller lagen. „Mir liegt daran, transparent zu sein. Ich will mein Handwerk zeigen. Hier können alle sehen, wie viel Aufwand man betreibt“, erklärt sie ihre Intention.
Die Räume in Plagwitz bieten nun genau diese Möglichkeit. Den mit wenigen Holzmöbeln ausgestatteten, hellen Gastraum, Verkaufstheke und Backstube trennen nur Glaswände. Zur Straße verläuft eine Fensterfront, durch die man die Knetmaschine und das Ausrollen der Teige beobachten kann. Weiter hinten werden sie portioniert, belegt, gefüllt, dekoriert und gebacken. Die Meisterin bereitet alles selbst zu, auch die Cremes und selbst das Apfelkompott für Galette. Helfer bei Verkauf und Bedienen der Gäste hat sie in Emma David und Marleen Jelen gefunden.
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Mewes Gastrotest - Konditorei Komiro in der Erich-Zeigner-Allee 62 in Leipzig.
© Quelle: Andre Kempner
Das Sortiment ist überschaubar, aber individuell. Selbst Madeleines, jene französischen Klassiker aus Sandmasse, haben eine eigene Note. So bedingt muss sich niemand wundern, dass die Preise in dieser One-Women-Konditorei über denen liegen, die eine am Fließband produzierende Kettenbäckerei aufrufen kann. Und die bunten Torten? Noch sucht man sie vergeblich. Aber sobald Romy Eilenberger in ihrem Garten wieder Blüten zupfen und Früchte ernten kann, will sie damit wieder loslegen. Die Saison gibt den Takt vor.
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