Spielen, Picknicken, Singen auf der Straße: autofreier Sonntag rund um den Leuschnerplatz
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Autofreier Sonntag am Promenadenring in Leipzig - Die Größte Gehzeugparade der Welt in Leipzig
© Quelle: Andre Kempner
Leipzig. Picknicken direkt auf der Straße – das können Leipzigerinnen und Leipziger am Sonntag, 17. September, am Leuschnerplatz. Für diesen Tag hat die Stadt Leipzig einen autofreien Sonntag ausgerufen, im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September. Allerdings in kleinerer Form: Für den Autoverkehr gesperrt werden von 11 bis 19 Uhr die Windmühlenstraße und Teile der Grünewaldstraße am Leuschnerplatz.
Probefahrten mit der Rikscha unternehmen
Auf der Straße direkt vor der Stadtbibliothek gestaltet ab 11 Uhr die Stiftung „Bürger für Leipzig“ das Programm. Im Mittelpunkt steht das Stiftungsprojekt „Radeln ohne Alter“: Menschen, die nicht mehr selbst in die Pedale treten können – sei es aufgrund ihres Alters oder eines Handicaps – können sich von Ehrenamtlichen kostenlos in E-Rikschas durch die Stadt fahren lassen. Der Rikscha-Service der Stiftung kann ganzjährig relativ flexibel genutzt werden, die Standorte der „Fahrradkutschen“ befinden sich im Palmengarten sowie in Connewitz.
Wer das Angebot einmal ausprobieren will, kann ab 11 Uhr an Rikscha-Probefahrten teilnehmen. Pilotinnen und Piloten, die regelmäßig in die Pedale treten, kommen auch auf der Bühne zu Wort. Die Bürgerstiftung sucht noch weitere ehrenamtliche Radlerinnen und Radler, die sich zu Rikscha-Piloten ausbilden lassen und Passagiere durch die Stadt fahren möchten.
Bürgerpicknick und gemeinsames Singen
Picknickzeit ist dann von 14 bis 18 Uhr. Die Stiftung stellt auf der Straße vor der Stadtbibliothek Tische und Bänke bereit, an denen die Bürgerinnen und Bürger mit ihren selbst gepackten Picknickkörben Platz nehmen können. Kind und Kegel, Verwandte und Bekannte sind zum gemeinsamen Reden, Spielen und Singen herzlich willkommen. Für die Kinder gibt es den ganzen Tag Spielangebote wie Straßenmalerei mit Kreide, Tischtennis, Büchsenwerfen, Seifenblasen, Leitergolf oder Tattoo-Malerei.
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Das Bürgersingen aus dem Johannapark findet am 17. September auf dem Leuschnerplatz statt.
© Quelle: André Kempner
Für einen lockeren Auftakt sorgt das „Bürgersingen“ von 14.15 bis 14.30 Uhr. Auch dies ist ein Projekt der Stiftung „Bürger für Leipzig“: Von Ende Mai bis Ende September können die Leipzigerinnen und Leipziger jeden Mittwoch um 17 Uhr auf der Wiese im Johannapark gemeinsam singen. Wöchentlich kommen zwischen 100 und 250 Sängerinnen und Sänger zur großen Linde unweit der Lutherkirche.
Park(ing) Day am 15. September in der Eisenbahnstraße
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Beim Park(ing) Day 2022 wurden Parkflächen in der Geyerstraße in Reudnitz zum Tischtennisspielen oder Draußensitzen genutzt.
© Quelle: Stella Weiß
Seit 2005 wird der Park(ing) Day weltweit am dritten Freitag im September begangen, seit 2011 auch in Leipzig. Der Ökolöwe und weitere Partner wollen an diesem Aktionstag zeigen, wie Parkplätze in grüne, autofreie Flächen für Menschen umgewidmet werden können – zum Chillen, Spielen, Tanzen oder für Freisitze. Schwerpunkt ist in diesem Jahr die Eisenbahnstraße im Leipziger Osten. Zwischen 14 und 22 Uhr werden von der Hermann-Liebmann-Straße bis zum Torgauer Platz etwa 30 bis 40 Parkplätze temporär umgenutzt.
„Ring frei“ fand wenig Resonanz – wegen der Hitze
Einen autofreien Sonntag hat es in diesem Jahr in Leipzig bereits gegeben. Am 9. Juli, zum Start in die Sommerferien, war der Tröndlinring zwischen Goerdelerring und Hallischem Tor für den Autoverkehr gesperrt – zugunsten von Fahrrädern, Lastenrädern, Musik, Theater und Spielen. Doch das Straßenfest „Ring frei“, organisiert von mehreren Leipziger Umweltverbänden, fand aufgrund der großen Hitze an diesem Tag nur wenig Zuspruch.
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Spektakuläre „Gehzeugparade“ 2021 auf dem Leipziger Ring
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Große Gehzeugparade auf dem Leipziger Ring am autofreien Sonntag 2021.
© Quelle: André Kempner
Vor zwei Jahren, im September 2021, hatte das Bündnis Verkehrswende Leipzig zum autofreien Sonntag eine spektakuläre „Gehzeugparade“ auf dem Leipziger Ring auf die Beine gestellt. 135 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mit 105 „Gehzeugen“ unterwegs – mit selbst gebauten leichten Gestellen, die die Abmessungen eines Autos haben und sichtbar machen, wie viel öffentlicher Raum durch fahrende oder parkende Autos blockiert wird. Diese Aktion, die sich auch um einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde bemüht hatte, wurde später vom Umweltbundesamt zur „Besten Mobility-Action“ Deutschlands gekürt.