Trockenster Mai seit 20 Jahren in Leipzig – am Wochenende viel Sonne und bis zu 29 Grad
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Im Mai hat es in der Region Leipzig so wenig geregnet wie seit 20 Jahren nicht.
© Quelle: Arno Burgi / dpa
Leipzig. Der Hochsommer steht vor der Tür, am kommenden Wochenende klettern die Temperaturen in der Region Richtung 30 Grad. Damit bestätigt sich der Jahrestrend: Im Vergleich der vergangenen 20 Jahre gehört 2023 bislang wieder zu wärmsten. Zudem hat sich der zuvor eigentlich niederschlagsreiche Frühling aufgrund eines sehr trockenen Monats Mai etwas relativiert. Eine erneut extreme Dürre sieht Klimaforscher Andreas Marx vom Leipziger Zentrums für Umweltforschung (UFZ) bislang aber noch nicht drohen.
Nur ganze acht Liter Regen wurden im vergangenen Monat an der Station des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Stadtteil Holzhausen gemessen. Das ist der niedrigste Wert in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Ähnlich trocken war der Mai in diesem Zeitraum nur 2015. Ansonsten regnete es beim Übergang vom Frühling zum Sommer vor allem in den 2000er und 2010er Jahren oftmals deutlich mehr als zuletzt.
Prognose für Juli schwer
Weil der Winter und das Frühjahr in Leipzig im Gegensatz dazu niederschlagsreicher ausfielen, ist die Trockenheit für Flora und Fauna aber noch eher unproblematisch, sagt UFZ-Forscher Andreas Marx. „Die Prozesse im Boden dauern. Von Dezember bis April war es wesentlich zu nass, deshalb gibt es auch jetzt für die Winterkulturen noch keine Probleme.“ Bislang geht er hinsichtlich der verfügbaren Wassermengen im Untergrund von einem relativ normalen Jahr aus. „Allerdings lässt sich schwer voraussagen, wie es im Juli und August weitergeht. Anfang Juni hat es ja wieder etwas mehr geregnet, was den Böden auch gutgetan hat.“
Generell Entwarnung gibt der Experte aber auch nicht. „Wir hatten vor allem 2018 ein sehr starkes Dürreereignis, von dem sich die Böden nur sehr langsam erholen.“ In den Folgejahren sei etwas Feuchtigkeit dazugekommen, komplett erholt hätten sich die Böden im Freistaat aber eben noch nicht. „Insgesamt ist die Situation von Grundwasser und Trockenheit noch weiterhin unterhalb des Normalzustands“, so Marx weiter. In manchen Regionen im Freistaat – allen voran in Ostsachsen – zeigt der Dürremonitor des UFZ aktuell auch schon wieder dunkelrote Bereiche.
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Kühler Mai – Jahrestrend aber wieder überdurchschnittlich warm
Mit einem Durchschnittswert von 12,5 Grad war der Mai 2023 auch etwas kühler als in den 19 Jahren zuvor. Dafür zeigt sich der allgemeine Trend von Januar bis Mai für 2023 insgesamt überdurchschnittlich warm. In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden an der Station Holzhausen im Schnitt 7,3 Grad gemessen – ähnlich wie 2022, 2020, 2019 und 2018, als es danach im Sommer auch sehr heiß wurde.
Sommerliches Wochenende steht bevor – vereinzelte Gewitter
Am kommenden Wochenende sollten sich die Menschen in der Region auf viel Sonne und Temperaturen bis 29 Grad Celsius einstellen. Am Freitag könnte es nachmittags und abends allerdings auch vereinzelte Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und kleinförmigem Hagel geben, wie der DWD am Freitag mitteilte.
In der Nacht zum Samstag soll es trocken bleiben. Die Temperaturen fallen dann auf 16 bis 10 Grad, hieß es. Am Samstag wird es laut der Meteorologen dann wieder sehr sonnig. Nachmittags können in den höheren Lagen Schauer auftreten. Die Höchsttemperaturen liegen bei 25 bis 29 Grad, in den höheren Lagen bei 20 bis 24 Grad. Der Sonntag wird dann heiter bis wolkig, erneut ohne Regen. Die Höchstwerte erreichen dann wieder 25 bis 29 Grad, in den höheren Lagen von 20 bis 25 Grad.
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