Taufe im Leipziger Zoo: Jüngstes Elefantenkind erhält den Namen Zaya
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Leitkuh Kewa kommt mit den drei Elefantenkindern auf die Anlage. In der Mitte ihre Tochter Zaya.
© Quelle: Wolfgang Sens
Leipzig. Nach dem „Herbstkind“ (Akito) und einem „kostbaren Juwel“ (Bao Ngoc) ist in der Elefantengruppe im Leipziger Zoo jetzt auch „das Glück“ eingekehrt. Das jüngste Elefantenbaby, Tochter von Leitkuh Kewa, wurde am Freitag auf den Namen Zaya getauft. Zaya ist ein Mädchenname aus Asien und bedeutet Glück, Schicksal oder Leben. Das Jungtier war Ende April zur Welt gekommen.
Elefantenpfleger ziehen sich aus der Herde zurück
Bei der Taufe gab es eine Neuerung: Erstmals befanden sich keine Menschen auf der Anlage, sondern die Elefantenherde musste selbstständig den Weg zur Futterstelle finden. Dort lagen Gemüse, Obst, Grünzweige und Brot bereit. Und dort stand auch die Tafel mit dem verhüllten Namensschild. Elefantendame Pantha interessierte sich für ein Brot, zog an einem Strick und zog damit das Tuch herunter, unter dem der Name Zaya zum Vorschein kam.
Übergang vom „direkten Kontakt“ zum „geschützten Kontakt“
Der Zoo demonstrierte bei der Taufe erstmals in der Öffentlichkeit, dass er in der Elefantenhaltung vom „direkten Kontakt“ zum „geschützten Kontakt“ übergegangen ist. Das heißt: Die Pfleger ziehen sich aus der Gruppe zurück und geben alle Kommandos beim Training und bei der Pflege durch die Gehegegitter. Damit wird eine Vorgabe des Europäischen Zooverbandes EAZA umgesetzt. Seit zwei Jahren ist dieser Schritt vorbereitet worden. Inzwischen ist die Herde so stabil, dass sie damit klarkommt. „Seit zwei Wochen gehen wir nicht mehr an die Tiere ran“, sagte Bereichsleiter Thomas Günther.
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Das jüngste Elefantenkind im Leipziger Zoo heißt Zaya.
© Quelle: Wolfgang Sens
Zoochef Jörg Junhold bei der Taufe nicht dabei
Zoochef Jörg Junhold war bei der Taufe nicht dabei – er ist in Karlsruhe bei der Jahrestagung des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), deren Präsident er ist. Das Publikum hatte diesmal „nur“ rund 3000 Namensvorschläge an den Zoo geschickt. Bei Elefantenjunge Akito, der im November getauft wurde, waren es noch rund 8500 Vorschläge. Offenbar wirkte sich hier die Verärgerung über die Versetzung von Löwenpfleger Jörg Gräser aus.
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Der Zoo Leipzig feiert am Freitag seinen 145. Geburtstag. Alexandra Vullo und Nico Heinzelmann vom Zoo-Caterer Marché arrangieren den „Geburtstagskuchen“ aus 200 Blaubeermuffins, die kostenlos ans Publikum verteilt wurden.
© Quelle: Wolfgang Sens
Tierpfleger wählten Favoriten aus 3000 Namensvorschlägen
Aus den rund 3000 Namensvorschlägen kamen sechs in die engere Auswahl, die Entscheidung trafen letztlich die Tierpfleger. Zur Auswahl standen die Namen:
- Cuc Phuong (so heißt ein Artenschutzprojekt des Leipziger Zoos in Vietnam),
- Dan Yeu (die Liebliche, die Niedliche),
- Daya (die Stärke, die Kraft),
- Kim Cuong (Diamant),
- Savani (früher Morgen)
- Zaya (das Glück).
Das vierte und letzte Elefantenjungtier im Leipziger Zoo wird in zwei bis drei Monaten von Kuh Rani erwartet. Vater aller Jungtiere ist Elefantenbulle Voi Nam.
Zoo Leipzig begeht 145. Geburtstag
Die Elefantentaufe fand am 145. Geburtstag des Leipziger Zoos statt. Am 9. Juni 1878 öffnete Gastwirt Ernst Pinkert erstmals die Tore des Pfaffendorfer Hofes als Tiergarten. Zur Feier des Tages gab es für die zahlreichen Schaulustigen einen bunten „Geburtstagskuchen“ vom Zoo-Caterer Marché, der aus 200 Muffins bestand, die in Form einer 145 aufgebaut waren.
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Tierpflegerin Bettina Kayser aus dem Neuen Vogelhaus hat von den 145 Jahren Zoo Leipzig selbst 45 Jahre aktiv miterlebt.
© Quelle: Wolfgang Sens
Tierpflegerin Bettina Kayser hat von den 145 Jahren Zoo selbst 45 Jahre miterlebt. Seit zehn Jahren arbeitet sie im Neuen Vogelhaus. „Die Arbeit ist deutlich leichter geworden. Damals haben wir alles mit der Hand und mit Schubkarren gemacht, heute gibt es viel mehr Technik“, erzählte sie im Gespräch mit Moderator Roman Knoblauch. Am schönsten in ihrer Zoolaufbahn waren für sie die Aufzuchten von Pinguinen und Geiern. Schlimm sei es, wenn man ein lange vertrautes Tier verliert, sei es durch Abgabe an einen anderen Zoo oder durch den Tod. „Das geht einem sehr nahe, und man muss auch ein paar Tränen verdrücken.“