Wie Landwirte aus Nordsachsen mit Menschen mit Handicap arbeiten können
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Bewohner des Pflegebauerhofes bereiten gemeinsam das Mittagessen zu. Auf dem Hof sollen die Menschen am Alltagsleben teilnehmen (Symbolfoto).
© Quelle: Thomas Frey/dpa
Nordsachsen. Die sächsische Landwirtschaft steht vor vielfältigen Herausforderungen, darunter Arbeitskräftemangel und die Notwendigkeit, Einkommensquellen zu diversifizieren. Eine vielversprechende Lösung bietet sich nun durch die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung. Ein neues Projekt, das diesen Ansatz fördert, geht jetzt an den Start und bietet kostenloses Beratungs- und Weiterbildungsmaterial.
Der Landwirtschaftssektor sucht zunehmend nach innovativen Lösungen, um sowohl wirtschaftliche als auch soziale Ziele zu erreichen. Ein bedeutendes Hindernis, das dabei überwunden werden muss, ist der Mangel an Arbeitskräften sowie die Notwendigkeit, neue Einkommensquellen zu erschließen. Hier setzt das Projekt „Teilhabe Landwirtschaft. Neue Wege im Arbeitsleben“ der Hochschule Mittweida an, das Betrieben Möglichkeiten aufzeigt, wie sie durch Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung diese Herausforderungen bewältigen können.
Insbesondere die Kooperation zwischen Landwirten und Menschen mit Behinderung erweist sich als äußerst gewinnbringend. Immer mehr Unternehmen erkennen das Potenzial dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit.
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Allerdings bringt die Umsetzung eines inklusiven Geschäftszweigs bürokratische und formale Hürden mit sich, wie die Antragstellung und Verhandlungen mit Finanzierungspartnern. Zusätzlich können Unsicherheiten im Umgang mit einer neuen Zielgruppe auftreten.
Hier setzt das Projekt der Hochschule Mittweida an: Es bietet Landwirtinnen und Betriebsinhaberinnen kostenfreie Weiterbildungsmöglichkeiten, darunter Fachtagungen, Exkursionen und eine Schulung, die die notwendigen Kenntnisse zur Einrichtung eines inklusiven Betriebszweigs vermittelt. Ein virtueller Stammtisch fördert den Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmer*innen.
„Teilhabe Landwirtschaft. Neue Wege im Arbeitsleben“ legt besonderen Wert auf praxisnahe Weiterbildung. Die Teilnahme an den Angeboten ist für sächsische Landwirtschaftsbetriebe kostenfrei, lediglich Fahrt- und Unterkunftskosten könnten anfallen.
Inklusive Arbeitsplätze schaffen
Prof. Dr. Stephan Beetz, Leiter des Projekts, betont: „Seit dem Abschluss unseres EIP-AGRI-Projektes InnoLAWI erreichen uns immer wieder Anfragen von Landwirten, Einzelbetrieben, aber auch von Genossenschaften und Aktiengesellschaften, die die Notwendigkeit der Unterstützung zur Schaffung inklusiver Arbeitsplätze bestätigen.“
Interessierte Unternehmer der Landwirtschaft sind eingeladen, sich auf der Webseite https://teilhabe-landwirtschaft.de zu informieren und Kontakt zum Projektteam aufzunehmen. Eine Auftakttagung ist für den 21. September an der Hochschule Mittweida geplant.
Bei Fragen stehen Sarah Schwelp unter teilhabe-landwirtschaft@hs-mittweida.de und 03727/58-1763 sowie Rebecca Kleinheitz unter 0176 34417185 oder rebecca.kleinhei@hs-mittweida.de als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
TZ