Sachsen baut Alarmsystem aus: 300 zusätzliche Sirenen bis Ende 2024
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Der Klassiker im Katastrophenfall: Trotz moderner Warn-Apps und Handy-Benachrichtigungen sollen in Sachsen auch die herkömmlichen Sirenen weiter aufgestockt werden.
© Quelle: Jens Büttner/dpa
Dresden. Um die Bevölkerung im Katastrophenfall flächendeckend warnen zu können, will Sachsen das Sirenen-Netz deutlich ausbauen. Bis Ende des nächsten Jahres sollen 300 Anlagen neu installiert oder wiederhergestellt werden. Dafür hat der Freistaat jetzt ein eigenes Landesprogramm aufgelegt: Insgesamt stehen 3,2 Millionen Euro zur Verfügung.
„Sirenen sind aufgrund ihres Weckeffektes sehr effektiv und unverzichtbar, um unseren Warnmittel-Mix sinnvoll zu ergänzen“, sagte Innenminister Armin Schuster (CDU) am Dienstag der LVZ. Damit könnten „im Katastrophenfall sowie in Zivilschutzfällen die Menschen auch dann gewarnt werden, wenn beispielsweise nachts Radios und Mobiltelefone abgeschaltet sind“, so Schuster. Zudem seien Sirenen ebenso zur Alarmierung der Feuerwehr nutzbar.
Schuster: Sirenen sind sehr effektiv und unverzichtbar
An diesem Donnerstag findet der diesjährige bundesweite Warntag statt. Dabei werden viele Kanäle erprobt, mit denen die Menschen vor Gefahren gewarnt werden. Hierzu zählen neben Sirenen auch Informationen über Radio und Fernsehen, Warn-Apps, Haltestellen-Anzeigen, Lautsprecherwagen, Infosysteme der Deutschen Bahn und der Mobilfunkdienst Cell Broadcast.
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Beim ersten Testlauf vor drei Jahren waren erhebliche Mängel aufgetreten. Dabei stellte sich auch heraus, dass es vielerorts gar keine Sirenen mehr gab. Daraufhin hatte der Bund ein Sonderförderprogramm gestartet. Sachsen erhielt davon zwar 4,3 Millionen Euro – im Freistaat waren jedoch Anträge über insgesamt 12,3 Millionen Euro eingegangen. „Dies zeigte den großen Bedarf der kommunalen Ebene“, erklärt das Innenministerium. Deshalb wurde nun ein eigenes Landesprogramm eingerichtet.
In Sachsen können derzeit noch 3200 Sirenen alarmieren
Aktuell gibt es in Sachsen rund 3200 Sirenen. Seit der Wiedervereinigung waren Tausende Anlagen abgebaut worden. Landkreise und kreisfreie Städte können noch bis zum 29. September Fördergeld beantragen, um neue Sirenen aufzubauen oder alte Anlagen zu modernisieren. „Ob die zur Verfügung stehenden Fördergelder den Bedarf decken werden, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden“, macht das Schuster-Ressort klar.