Ermittlungen stehen am Anfang

Schiffsunfall an der Brooklyn Bridge: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Bei der Kollision eines mexikanischen Segelschulschiffes mit der New Yorker Brooklyn Bridge sind am Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen.

New York. In New York ist ein Segelschiff der mexikanischen Marine gegen die weltberühmte Brooklyn Bridge geprallt. An Bord waren 277 Menschen, zwei von ihnen starben, wie der New Yorker Bürgermeister Eric Adams auf der Plattform X mitteilte. 22 Menschen wurden bei dem Unglück mit dem Schulschiff „Cuauhtémoc“ verletzt, drei von ihnen schwer, wie das mexikanische Marineministerium auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb.

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Videos von dem Vorfall am Samstagabend (Ortszeit) zeigen, wie das Schiff in Richtung Brücke treibt. Als es gegen das ikonische Bauwerk stößt, knicken die oberen Teile der drei Masten ab und Trümmer stürzen auf das Deck. Das festlich beleuchtete Schiff, auf dem auch eine riesige grün-weiß-rote mexikanische Flagge wehte, treibt dann, wie auf den Aufnahmen zu sehen ist, in Richtung Ufer. Dort laufen Augenzeugen geschockt davon oder filmen mit ihren Handys.

Was erschwert die Ermittlungen zum Unglück an der Brooklyn Bridge?

Die genaue Rekonstruktion der Abläufe ist komplex: Mehrere Faktoren wie turbulentes Wasser, starke Gezeiten, schnelle Strömung, Wind und die Höhe des Schiffs könnten eine Rolle gespielt haben. Die Ermittlungen könnten sich über Monate hinziehen.

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Was sagen Fachleute zu den möglichen Ursachen?

Der frühere Handelsschiffer und Schifffahrtsblogger Sal Mercogliano hält den gewählten Zeitpunkt der Abfahrt für problematisch. „Zwei Stunden früher, beim Rückgang der Flut, wäre ideal gewesen“, sagte er. Zudem glaubt er, dass die Stahltakelage des Schiffs eine noch schwerere Katastrophe verhinderte – sie habe möglicherweise verhindert, dass die Masten ins Wasser stürzten.

Was lässt sich über das Verhalten des Schiffs kurz vor dem Aufprall sagen?

Augenzeugen und Tracking-Daten zeigen: Das Schiff fuhr rückwärts mit voller Geschwindigkeit in Richtung Brücke – offenbar unkontrolliert. Ein Schlepper, der das Schiff zunächst anschob, drehte ab, bevor es wenden konnte. Sekunden später versuchte der Schlepper, das Manöver zu korrigieren – kam aber zu spät.

Wie ordnet sich der Vorfall in den Kontext früherer Unglücke ein?

Vergleiche werden bereits mit dem Brückenunglück in Baltimore (2023) gezogen, bei dem ein Frachtschiff ebenfalls gegen eine Brücke prallte. Auch dort spielten Probleme mit Schleppern eine Rolle.

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Wie reagiert die Politik auf den Vorfall?

Der demokratische Senator Chuck Schumer fordert eine umfassende Aufklärung. Es müsse geprüft werden, ob Einsparungen unter der Trump-Regierung zu Personalmangel und möglicherweise zu Sicherheitsdefiziten geführt haben. „Es gibt mehr Fragen als Antworten“, sagte er.

Gab es Schäden an der Brücke?

Nach Angaben von New Yorks Bürgermeister Eric Adams blieb die 142 Jahre alte Brooklyn Bridge von größeren Schäden verschont.

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Wie reagiert Mexiko?

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum drückte den Familien der beiden Todesopfer ihre Anteilnahme aus: „Unsere Solidarität und Unterstützung gilt ihren Familien“, schrieb sie auf X (ehemals Twitter).

RND/AP/dpa/bab