Tausende Menschen sind beim Erdbeben in der Türkei und in Syrien gestorben. Viele der Überlebenden sind für immer gezeichnet. Im Krankenhaus berichtet einer von der Todesangst, als er stundenlang unter den Trümmern lag – neben seiner toten Mutter.
Gaziantep/Sahintepe.Ismail Göceks linkes Handgelenk ist gebrochen, seine beiden Beine sind es ebenso. Ob sein linkes Bein überhaupt noch gerettet werden kann, steht in den Sternen. Der 40-Jährige liegt in einem Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Gaziantep, er sagt, die Ärzte hätten offengelassen, ob sie unterhalb des Knies amputieren müssten. Göcek hat Glück im Unglück gehabt, auch wenn sein Gemütszustand das nicht widerspiegelt. Er ist beim Erdbeben in seinem Haus im südosttürkischen Dorf Sahintepe verschüttet worden, hat aber überlebt. Anders als seine Mutter und seine Schwester, die neben ihm von Trümmern erschlagen wurden.