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Desiro HC: Neue Regionalzüge sollen bis zu 190 km/h fahren können

Die neuen geplanten elektrischen Doppelstocktriebzüge für Thüringen und Bayern vom Typ Desiro HC sollen es in sich haben, vor allem die Sechsteiler (Illustration).

Aktuell sind in Deutschland ICE – zumindest, was die Geschwindigkeit anbelangt – die schnellsten Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu kommen, wenn man aufs Fliegen verzichten möchte. Wie die Deutsche Bahn auf Nachfrage des reisereporters mitteilt, erreicht die ICE-3-Flotte regelmäßig ihre Höchstgeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde auf den zugelassenen Strecken. Damit sind ICE deutlich schneller als Regional- und Nahverkehrszüge unterwegs.

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Zum Vergleich: Die S-Bahn Hamburg schafft beispielsweise 40 Kilometer pro Stunde. Als Deutschlands schnellster Regionalzug gilt nach Angaben der Bahn bisher der München-Nürnberg-Express. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 190 Kilometern pro Stunde. Doch er bekommt künftig Konkurrenz:

Ab Juni 2024 sollen neue elektrische Doppelstocktriebzüge für Thüringen und Bayern vom Typ Desiro HC hinzukommen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 190 Kilometern pro Stunde werden sie mit zu den schnellsten Regionalzugverbindungen in Deutschland gehören.

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Neue Highspeed-Züge ab Juni 2024

Bereits ab Dezember 2023 wollen DB Regio Bayern und der Fahrzeughersteller Siemens Mobility 57 neue Züge auf Bayerns Schiene bringen. Das wurde bereits im November 2021 in einer Siemens-Pressemitteilung angekündigt. Nun startet langsam der Countdown für die neue Flotte. Ab Ende dieses Jahres sollen die ersten neuen REs fahren.

Für das Netz Franken-Südthüringen sollen 26 Neufahrzeuge des Typs Desiro HC an den Start gehen. Für das Netz Donau-Isar sind 25 Desiro-HC-Doppelstockzüge und sechs Fahrzeuge des Typs Mireo geplant. Alle 31 neuen Fahrzeuge dieses Netzes sollen allerdings erst ab Dezember 2024 auf der Schiene sein.

Die Züge für das Netz Franken-Südthüringen hingegen sollen in zwei Etappen ausgeliefert werden: Der Fahrgastbetrieb für 18 vierteilige Desiro-HC-Züge startet bereits im Dezember 2023. Sie fahren auf den Linien RE 20 Nürnberg – Bamberg – Würzburg, RE 42 Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Saalfeld, RE 49 Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Coburg – Sonneberg und RB 25 Bamberg – Kronach.

Ab Juni 2024 sollen acht Sechsteiler hinzukommen und die sollen es in sich haben: „Sie sind fast genauso schnell unterwegs wie der ICE, zum Beispiel zwischen Coburg und Erfurt mit 190 Kilometer pro Stunde“, heißt es seitens des Herstellers. Mit der möglichen Höchstgeschwindigkeit eines ICEs von 300 Kilometern pro Stunde können sie es zwar nicht aufnehmen. Trotzdem sollen die neuen Sechsteiler mit einer Höchstgeschwindigkeit von 190 Stundenkilometern „zu den schnellsten Regionalzügen in Deutschland gehören“, heißt es in der Siemens-Pressemitteilung.

Was du über die geplanten, sechsteiligen Doppelstockzüge für das Netz Franken-Südthüringen wissen musst:

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Moderne Technik ist Voraussetzung

Die sechsteiligen Desiro HC für das Netz Franken-Südthüringen sollen ab Juni 2024 auf der Linie RE 19 Nürnberg – Bamberg – Coburg – Erfurt/Sonneberg verkehren. Die Linie führt nach Angaben von Siemens Mobility über die Schnellfahrstrecke BerlinMünchen. Daher müssten die Züge besondere technische Anforderungen erfüllen.

Die Grafik zeigt, auf welchen Zugstrecken in Deutschland was für ein Tempo erlaubt ist.

Sie müssten beispielsweise mit der modernsten Zugsicherungstechnik ETCS (European Train Control System) ausgerüstet sein. Allianz pro Schiene erklärt das System als eine Art Autopilot. Es überwache, ob ein Zug einen Gleisabschnitt befahren dürfe. Ist eine Strecke nicht passierbar, wird der Zug automatisch gestoppt. Außerdem überwacht das ETCS die Geschwindigkeit.

Des Weiteren müssen die Doppeldecker druckdicht sein, um schnell durch Tunnel fahren zu können.

Der neue sechsteilige Desiro HC für das Netz Franken-Südthüringen und Donau-Isar ist klimatisiert und modern ausgestattet (Illustration).
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Desiro HC Franken-Thüringen-Express verfügt über 634 Sitzplätze

Aus dem Steckbrief zur neuen Baureihe geht hervor, dass die Sechsteiler über insgesamt 634 Sitzplätze inklusive 87 Klappsitze/Notsitze verfügen werden. Für die erste Klasse sind 34, für die zweite Klasse 513 Plätze geplant.

60 Fahrradstellplätze sind in den sechsteiligen Doppelstockzügen maximal vorgesehen, die klappsitzfreien Mehrzweckbereiche sind mit innovativen Anlehnhilfen für Fahrräder ausgestattet, die es Radreisenden erleichtern sollen, ihre Räder bequem und sicher zu transportieren.

Außerdem sind zwei Stellplätze für Rollstühle geplant. Es gibt fünf Toiletten, von denen eine barrierefrei ist. Reisende finden jeweils eine Steckdose am Platz vor. Außerdem gibt es ein elektronisches Fahrgastinformationssystem, das aus insgesamt 43 Monitoren besteht und Echtzeit-Infos zur Fahrt liefert.

Neue Regionalzüge: Angebot für Bahnreisende soll sich verbessern

Reisende haben kostenfreien WLAN-Zugang, außerdem sollen sogenannte Hochfrequenzscheiben den Mobilfunkempfang in allen 57 geplanten Zügen „deutlich verbessern“.

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Darüber hinaus soll das Taktangebot auf den Strecken verbessert werden:

Die Regionalexpress-Linie Nürnberg – Bamberg – Coburg – Sonneberg über die Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt soll künftig doppelt so häufig fahren, heißt es: Die Region Coburg werde dadurch im Stundentakt mit Bamberg, Erlangen und Nürnberg verbunden.

Ab Dezember sollen auch die neuen vierteiligen RE-Züge auf der nachfragestarken Strecke Nürnberg – Erlangen – Bamberg ganztägig im Halbstundentakt unterwegs sein.


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