FC Grimma kämpft in Zorbau ums Überleben: „Mit einem Sieg wieder voll im Rennen“
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Gegen Bischofswerda gelang dem FC Grimma um Lucas Bartsch (l.) ein überraschender Punktgewinn.
© Quelle: Karsten Hannover
Grimma. Showdown in der Oberliga Süd – für den FC Grimma geht es in den letzten drei Begegnungen ums nackte Überleben.
Obwohl die Muldestädter am vergangenen Wochenende gegen den Tabellenvierten vom Bischofswerdaer FV 08 ein respektables 1:1 (0:0)-Unentschieden erringen konnten, rutschte der FC mit seinen 33 Punkten auf den 15. Rang ab, Nordhausen (36) und Fahner Höhe (35) zogen damit im Klassement am FC vorbei. Die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert hat am Freitagabend beim ebenfalls stark abstiegsbedrohten SV Blau-Weiß Zorbau (31 Punkte) das erste „Finale“ zu bestreiten. Der Anstoß auf dem Zorbauer Sportplatz erfolgt um 18.30 Uhr.
Behring: „Hatten den einen oder anderen Nebenkriegsschauplatz“
Nachdem der SV Blau-Weiß Zorbau in der vergangenen Saison aufgrund eines energischen Endspurts den Klassenerhalt in der Oberliga sichern konnte, hatte man sich im Burgenlandkreis für diese Spielzeit etwas andere Ziele auf die Fahnen geschrieben. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte es sein, schon weil man die Mannschaft im Sommer recht vielversprechend verstärkt hatte. Demzufolge sah es in der Hinrunde auch danach aus, als dass die Blau-Weißen ihre Saisonziele auch erreichen könnten. Zwischenzeitlich rangierte die Mannschaft von Trainer René Behring auf Tabellenplatz vier, man sah sich insgesamt auf einem sehr guten Weg. Doch im neuen Jahr erlebten die Zorbauer bisher einen nicht für möglich gehaltenen Einbruch. Sechs Zähler hat man im Burgenlandkreis im Jahr 2023 erst eingefahren, der einzige Sieg gelang Anfang März zu Hause mit 3:2 gegen den FC Einheit Rudolstadt.
Bezüglich den Gründen hält Coach Behring nicht hinter dem Berg: „Zuallererst haben wir bisher den Abgang von Ricky Bornschein nicht im Ansatz kompensieren können.“ Bornschein erzielte in der Hinrunde in 16 Spielen insgesamt 16 Treffer und galt damit als Lebensversicherung der Blau-Weißen. Doch im Winter wechselte der Torjäger zur zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth in die Regionalliga Bayern. Jedoch sieht Behring für den weiteren Saisonverlauf weitere Gründe. „Zweifellos hat uns Bornscheins Abgang entscheidend geschwächt, doch insgesamt sehe bei einigen Spielen eine gewaltige Diskrepanz. Wir hatten den einen oder anderen Nebenkriegsschauplatz und haben weiterhin sowohl in den Trainingseinheiten als auch in den Wettkämpfen nicht genügend investiert, um die Leistungen der Hinrunde zu bestätigen. Nicht vergessen möchte ich aber auch das große Verletzungspech auf der Torhüter-Position.“
Trainer Ziffert ist zuversichtlich
Nichtsdestotrotz wird man im Burgenlandkreis jedoch die allerletzte Chance ergreifen wollen, um doch noch den bitteren Gang zurück in die Verbandsliga zu vermeiden. „Für uns ist das Spiel morgen der allerletzte Strohhalm. Schon ein Unentschieden ist zu wenig, weil wir damit ja nicht an Grimma vorbeikommen“, so Behring. „Insgesamt erwarte ich eine Begegnung, wo der Kopf mit Sicherheit eine entscheidende Rolle einnehmen wird. Es geht für beide Teams um alles, jeder Fehler kann daher Auswirkung auf die nächstjährige Spielklassen-Zugehörigkeit haben“, so der 46-Jährige.
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Natürlich hat man im Grimmaer Lager die rapide nach unten zeigende Leistungskurve Zorbaus zur Kenntnis genommen und weiß natürlich, dass man im Burgenlandkreis selbst vor einem echten Finale steht. „So wertvoll der Punkt gegen Bischofswerda noch sein kann, ein dem Spielverlauf durchaus möglicher Sieg hätte uns natürlich weitaus besser zu Gesicht gestanden“, so Coach Ziffert. „Doch es ist leider kein Wunschkonzert – Möglichkeiten waren da, welche wir leider nicht genutzt haben. Zweifelsohne hat sich damit die Situation weiter verschärft, doch wenn die Mannschaft in Zorbau ähnlich auftritt, bin ich zuversichtlich“, so Ziffert. „Fakt ist: Mit einem Sieg sind wir wieder voll im Rennen.“
Dementsprechend wurde innerhalb der Trainingswoche sehr fokussiert gearbeitet, wohl wissend, dass jetzt die entscheidenden Wochen anstehen. „Wir haben eine ähnliche Phase letzte Saison zum Guten gelöst, wo wir in der Endphase die Punkte als Team geholt haben. Doch wenn wir es selbst nicht schaffen, unsere Spiele zu gewinnen, brauchen wir auch nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenz schauen. Wir können es noch selbst regeln, doch nur über Resultate. Und damit müssen wir am Freitagabend zwingend beginnen – das ist alternativlos!“