Haarspangen, Wasserflaschen und Tiere: Die ungesehenen Gefahren im Auto

Bei Eis und Schnee nur mit Winterreifen fahren, niemals nur auf das Navi verlassen und Kinder immer richtig anschnallen. Diese einfachen Regeln sind jeder Autofahrerin und jedem Autofahrer bekannt – und sie sind obendrein sinnvoll und nachvollziehbar. Tatsächlich gibt es aber auch Gefahren, auf die man nicht sofort kommt, die aber üble Konsequenzen haben können.
Claw Clip vor dem Autofahren entfernen
Haarspangen sind praktisch – für jede und jeden, die oder der die Haare schnell und unkompliziert fixieren möchte. Aktuell angesagt sind jede Form und Farbe der sogenannten Claw Clips (deutsch: Krallenklammern). In den sozialen Medien finden sich aber immer mehr Videos von Menschen, die vor den Klammern warnen – vor allem beim Autofahren. Das Problem: Die Spangen können bei einem Autounfall böse Verletzungen verursachen.
So erzählt etwa die US-Arztassistentin (Physician Assistant, PA) Emily bei Tiktok, dass die Claw Clips schon aus den Köpfen von Menschen operiert werden mussten. Tipp der PA Emily: Die Spangen beim Fahren entfernen und lieber auf Haargummis setzen.
Füße bloß nicht aufs Armaturenbrett legen
Autofahren kann ganz schön unbequem sein, wenn man lange unterwegs ist – und das nicht nur als Fahrerin oder Fahrer. Gerade Beifahrerinnen und Beifahrer kommen gerne mal auf die Idee, es sich bequemer zu machen, indem sie ihre Füße aufs Armaturenbrett legen.
Dass das keine gute Idee ist, zeigt ein Crashversuch des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC). Das Problem: Schon bei einer mittleren Geschwindigkeit von 64 km/h kann der Airbag, der im Armaturenbrett verbaut ist, die Beifahrerin oder den Beifahrer nicht mehr schützen. Im Versuch zeigt sich laut ADAC, dass das Verletzungsrisiko erhöht wird und zu schwersten bis tödlichen Verletzungen an Kopf, Wirbelsäule oder Beinen führen kann. Der ADAC rät daher, die Füße auf dem Boden zu lassen – lieber unbequem als unsicher.
Plastik- oder Glasflaschen können explodieren
Bei hohen Temperaturen viel zu trinken ist wichtig. Aber: die Wasserflasche im Auto, die uns eigentlich vor einem Flüssigkeitsmangel schützen soll, kann auch Gefahren bergen. Das Problem: Flüssigkeiten dehnen sich bei Hitze aus. Wer jetzt glaubt, dass es in Deutschland gar nicht heiß genug wird, der irrt sich. Ein Auto, das bei 28 Grad Außentemperatur in der Sonne abgestellt wurde, hat sich nach einer Stunde bereits auf 50 Grad aufgeheizt. Flüssigkeiten können wegen des steigenden Drucks dann aus Flaschen auslaufen. Das ist nervig, aber erst einmal nicht gefährlich, solange es sich nicht um giftige Chemikalien handelt.

Das Leben und wir
Der Ratgeber für Gesundheit, Wohlbefinden und die ganze Familie - jeden zweiten Donnerstag.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Aber: Bei Temperaturen von über 50 Grad können Plastikflaschen, Dosen oder Glasflaschen bereits explodieren und so zum gefährlichen Geschoss werden. Deswegen: Flüssigkeiten, die nicht unbedingt im Auto sein müssen, lieber entfernen und die Wasserflasche im Handschuhfach aufbewahren – dort ist sie vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt.
Vierbeiner kann durchs Auto geschleudert werden
Wer seinen Hund liebt – nimmt ihn mit. Und das auch im Auto. Dass der beste Freund auf vier Beinen aber ebenso angeschnallt und gesichert werden muss, lassen dabei viele außer Acht. Das Problem: Der ungesicherte oder falsch gesicherte Hund kann bei einem Ausweich- oder Bremsmanöver die Verletzungsgefahr deutlich erhöhen – und zwar für Mensch und den Vierbeiner, heißt es beim ADAC.
Crashtests haben demnach gezeigt, dass die Vierbeiner bei einem Unfall, bei nicht vorschriftsmäßiger Sicherung (mit einem Gurt, einer Transportbox oder einem Hundesitz), durch das Auto geschleudert werden. Während eines Praxisversuchs des ADAC wurde ein ungesichertes Hundekörbchen etwa bei einem Ausweichmanöver in eine Babyschale geschleudert. „Das Verletzungsrisiko für den Säugling wäre erheblich“, heißt es bei den Autofachleuten. Also: Lieber einmal in ein Hundetransportsystem investieren und damit dauerhaft sicher unterwegs sein. Übrigens: Das gilt selbstverständlich auch für andere Tiere, die im Auto transportiert werden sollen.





