Suzan Köcher‘s Suprafon: Sie spielten auf der Bühne, als der Messerangriff in Solingen geschah

Solingen. Die Band Suzan Köcher‘s Suprafon stand gerade auf der Bühne am Solinger Fronhof, als ein unbekannter Täter auf mehrere Menschen einstach. Bei Instagram haben sich die Mitglieder Julian Müller, Janis Rosanka, Dale Lohse und Suzan Köcher nun geäußert: „Wie viele von euch bereits mitbekommen haben, kam es gestern während unseres Auftritts beim Festival der Vielfalt in Solingen zu einem Anschlag, bei dem Menschen ihr Leben verloren haben oder teils schwer verletzt wurde.“
„Unser tiefstes Mitgefühl und Beileid gelten den Opfern, ihren Familien und Freund:innen sowie allen, die dieses schreckliche Ereignis miterleben mussten“, heißt es in dem Statement weiter. „Wir hätten niemals gedacht, dass wir diese Zeilen jemals schreiben müssen. Es fühlt sich absolut surreal an und es gibt keine Worte, die beschreiben können, was wir fühlen.“
Familien und Freunde waren im Publikum
Weil die Band in ihrer Heimatstadt Solingen spielte, seien im Publikum viele bekannte Gesichter gewesen, erzählt Gitarrist Julian Müller im Gespräch mit dem „Solinger Tageblatt“: „Unsere Eltern und Freunde waren da.“ Die Messerattacke sei gegen Ende des Konzerts passiert. „Wir haben den Song zu Ende gespielt und plötzlich war der Platz leer“, schildert er. Von der Tat selbst habe er nichts gesehen. „Wir sind dann erstmal im hinteren Bereich der Bühne geblieben.“ Die Situation sei sehr unübersichtlich gewesen. „Wir wussten nicht, ob noch Gefahr droht und wie es den Leuten geht.“ Auch das Handynetz sei zwischenzeitlich ausgefallen.
Nach einiger Zeit sei die Band ins Backstage-Zelt gegangen, berichtet Müller. Als dort auch Zeugen der Tat gesammelt wurden, seien sie in den Gläserne Werkstatt gebracht worden. „Wir konnten alle nichts zur Tat sagen, weil keiner von uns etwas gesehen hat.“ Gegen 0.30 Uhr haben ihnen Mietwagenunternehmer Volker Konopatzki, den sie auch als Musiker kennen, angeboten, sie abzuholen und zum Parkplatz zu fahren.
Am Tag danach hat er immer noch Mühe, die Gewalttat zu fassen: „Wir stehen unter Schock und können noch immer nicht begreifen, was geschehen ist.“
