„Na, wem fiel gerade alles das Handy aus der Hand?“: So reagieren X-Nutzende auf den Warntag

Am Donnerstag um 11 Uhr sollten bundesweit die Handys klingeln und die Sirenen heulen: Wie die Reaktionen in den sozialen Medien zeigen, schien der Alarm am Warntag 2023 bei vielen angekommen zu sein. Ausgelöst wurde der Probealarm vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Bürgerinnen und Bürger erhielten über das Cell Broadcast System eine Warnung. Wer Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf seinem Smartphone installiert hat, erhielt auch auf diesem Weg einen Hinweis auf die Probewarnung.
Das bestätigen auch die meisten Nutzerinnen und Nutzer der Plattform X (vormals Twitter). Der Probealarm wurde allerdings nicht wie angekündigt um 11 Uhr, sondern eine Minute zu früh um 10.59 Uhr verschickt. „Hat geklappt“, schrieb ein User zu einem Screenshot seines Handys.
Schriller Piepton erschreckt Menschen
Begleitet wurde die Warnung auf dem Handy von einem schrillen Piepton. „Na, wem fiel gerade alles das Handy aus der Hand?“, fragte ein X-Nutzer. Andere berichteten, dass sie sich aufgrund des Alarmtons sehr erschrocken hätten.
Nutzerinnen und Nutzer teilten außerdem Memes. „Ich, nachdem meine Seele meinen Körper wegen des Alarms verlassen hat“, schrieb beispielsweise eine Userin. Dazu postete sie ein Foto der in dieser Woche in Mexiko präsentierten angeblichen Alienleiche. Eine weitere teilte eine Szene aus der Serie „Das Büro“ – so hätte es auch in Deutschland ausgesehen.
Kurz vor dem Probealarm vermutete ein X-Nutzer, dass im Ruhebereich der ICEs in Deutschland alle Augen aufgehen würden. Und tatsächlich: Auch in den Zügen erhielten die Menschen die Warnung, wie ein Video zeigt. In dem Waggon war ein lautes Piepkonzert zu hören.
Verbreitet wurde der Probealarm dann auch über Radio- und Fernsehsender und auf Stadtinformationstafeln. Wer nach 11 Uhr beispielsweise die App des Deutschlandfunks öffnete, erhielt dort auch den schriftlichen Hinweis: „In Deutschland findet heute der Warntag 2023 mit einer bundesweiten Probewarnung statt. Es besteht keine Gefahr.“
Bund testet Warnkanäle einmal im Jahr
Mit dem bundesweiten Warntag will das dem Bundesinnenministerium unterstellte BBK herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Eine Onlineumfrage des BBK soll im Anschluss helfen herauszufinden, wie viele Menschen diesmal über welchen Warnkanal erreicht wurden. Um 11.45 Uhr sollte die Entwarnung folgen. Bei der Warnung über das Cell Broadcast System, über das eine Textnachricht an alle eingeschalteten modernen Handys mit aktueller Software verbreitet wird, ist keine Entwarnung vorgesehen.
Der Bund testet die Warnkanäle einmal pro Jahr, immer am zweiten Donnerstag im September. Wie schon beim Warntag im vergangenen Jahr, so zeigten sich auch diesmal wieder Menschen irritiert, in deren Umgebung keine Sirene zu hören war. Sirenen waren nach dem Ende des Kalten Krieges vielerorts abgebaut oder nicht erneuert worden. Inzwischen gibt es aber Bemühungen, die Zahl von aktuell mindestens rund 38.000 Sirenen bundesweit wieder zu erhöhen.
RND/nis/dpa


