Lohnvergleich zwischen Ost und West: viele Verlierer, kaum Gewinner

Berlin. Die Lohnlücke zwischen Ost- und Westdeutschland bleibt auch knapp 33 Jahre nach der Vereinigung bestehen. Rund 71 Prozent der ostdeutschen Fachkräfte verdienen nach wie vor weniger als Facharbeiter und Facharbeiterinnen in Westdeutschland. 38 Prozent von ihnen verdienen sogar weniger als ungelernte Arbeitnehmer im Westen.
Besonders in Großbetrieben näherten sich die Löhne in den vergangenen Jahren kaum an. Der Abstand zwischen Ost- und Westlöhnen verringerte sich von 2000 bis 2022 gerade einmal um 47 Euro. Im Jahr 2000 betrug er 642 Euro, Ende 2022 noch 595 Euro. In Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten hat sich der Abstand zwischen Ost und West in diesem Zeitraum sogar um 161 Euro erhöht.
Die Zahlen gehen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Sozialpolitikers René Springer hervor.
Es gibt auch ostdeutsche Gewinnerregionen
Die Kreise und Städte mit dem höchsten Medianentgelt liegen alle in Westdeutschland, die mit dem niedrigsten im Osten. An der Spitze stehen die Autobauerstädte Ingolstadt (5282 Euro) und Wolfsburg (5238 Euro), Schlusslichter sind die sächsischen Landkreise Görlitz (2650 Euro) und Erzgebirge (2651 Euro). Das Medianeinkommen bezeichnet den Wert, von dem aus es genau so viele besser wie schlechter Verdienende gibt.
Besonders in ostdeutschen Groß- und Universitätsstädten liegt das Medianeinkommen inzwischen deutlich vor ländlichen westdeutschen Regionen. So rangieren Jena (3683 Euro), Potsdam (3548 Euro) und Dresden (3515 Euro) deutlich vor Cloppenburg (2980 Euro), Oldenburg (3010 Euro) und Hof (3017 Euro).




